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Berichte zu den Baumpflanzaktionen

Auf dieser Seite finden Sie Berichte zu unseren Baumpflanzaktionen in den Stadtforsten der Uckermark. Seien auch Sie bei der nächsten Baumpflanzaktion mit dabei und bringen Baumsetzlinge in die Erde.

Die Auftakt-Baumpflanzung am 15. November 2023

Gandenitz bei Templin, Mitte November, 6 °C und Nieselregen – nicht das beste Wetter für einen Outdoor-Tag in der Uckermark. Jedoch das perfekte Wetter, um unsere ersten kleinen Bäume in die Erde zu bringen und ihnen die besten Startchancen mit auf den Weg zu geben.

Die Idee zu der Baumpflanzaktion hatten unsere Partner aus dem Netzwerk „Ferien fürs Klima“. Und genau mit diesen und noch weiteren Partnern aus dem Tourismus haben wir die ersten 500 Bäume in die Erde gebracht. Trotz Hochsaison im Wald waren auch die anderen Stadtförster der Uckermark mit dabei, so dass wir mit fachlichem Know-how bestens ausgestattet waren.

Ausgerüstet mit speziellen Pflanzspaten und jeder Menge Baumsetzlingen dirigierte uns Christian Hierdeis, in sein Revier. Vor uns lag ein älterer Fichtenbestand. Der Boden leuchtend grün mit Moos bedeckt. Bei genauerem Hinsehen fielen einige tote Bäume auf, die die Trockenheit und der Borkenkäfer dahingerafft haben. Den freigewordenen Platz erobern sich schon von ganz allein junge Eichen, Buchen, Kiefern und Fichten. Hierdeis‘ Plan ist, den Wald möglichst bunt aufzustellen, also Mischwälder zu entwickeln. Viele Arten kommen von allein. Andere will er gezielt dazu pflanzen. Dazu zählen u.a. Baumhasel, Edelkastanie und wie wir heute gepflanzt haben: Weiß-Tannen. Sie gelten als eine der Baumarten, die relativ gut mit den sich ändernden Klimabedingungen umgehen können. Gezogen wurden sie, so erfahren wir, aus heimischem Saatgut in der Forstbaumschule Lübbesee in Templin. Nach kurzer Erklärung verteilten sich alle in Zweier-Teams, mit Spaten und einem Bündel Setzlinge ausgerüstet, in dem Waldstück. Gepflanzt wurde im Weitverband, d. h. eine lockere Pflanzung mit 3 bis 5 Metern Abstand zwischen den Jungbäumen. Förster-Tipp: Direkt neben einen Baumstumpf pflanzen, denn das Totholz ist Wasserspeicher und außerdem zersetzt er sich im Laufe der Jahre in gibt die freiwerdenden Nährstoffe direkt an den Jungbaum ab.


Immerhin ist es ein überdurchschnittlich feuchter November, so dass die Jungbäume gute Startchancen haben. Und es ist der Grund, warum wir im Herbst und nicht im Frühjahr, wenn unsere Region immer häufiger von Trockenheit betroffen ist, pflanzen. In rund 1,5 Stunden haben wir so 500 junge Tannen auf etwa 2 Hektar gepflanzt. Alle sind zufrieden und strahlen. So einen Baum zu pflanzen, quasi neues Leben in die Welt zu bringen, erzeugt definitiv ein gutes Gefühl. Zum gemeinsamen Ausklang gab es heißen Apfelsaft vom Gutshof Kraatz.

Bilder von der Auftakt-Pflanzaktion im Templiner Stadtforst

Die Bewirtschaftung des Templiner Stadtwaldes – Ein Interview mit dem Stadtförster

„Die Situation in unseren Wäldern ist trotz zunehmender Klimaextreme noch halbwegs stabil“ sagt Christian Hierdeis, Stadtförster von Templin. „Doch auch bei uns kränkeln Bäume an vielen Stellen aufgrund des menschengemachten Klimawandels.“ Er verweist auf schüttere Kronen von Laub- und Nadelbäumen. Immer wieder sieht er Laubbäume, die einen Teil ihrer Blätter bereits im Sommer abgeworfen haben oder bereits abgestorben sind.

 

Der dynamische Förster setzt mit seinen beiden Kollegen in dem 3500 Hektar großen Stadtwald besonders auf Naturverjüngung. Darauf, dass „sich die Wälder unter geänderten Klimabedingungen neu erfinden.“ Die Zeit der reinen Nadelholzforste jedenfalls ist vorbei. Hierdeis gibt bunten Mischwäldern mit mindestens drei, besser fünf unterschiedlichen Baumarten die besten Zukunftschancen. Er ist überzeugt, dass artenreiche Wälder dem Klimawandel besser trotzen können als Kiefernforste. Und sollten in Mischwäldern einzelne Baumarten ausfallen, könnten andere übernehmen, der Wald bliebe bestehen.

Noch wachsen im Templiner Stadtwald auf mehr als 50 Prozent der Fläche Kiefern. Um die angestrebten Mischwälder zu begründen, sind gemeinsame Pflanzaktionen geplant. Bislang hätten sich heimische Eichen, Ahorne, Kirschbäume oder Weißtannen als zukunftsfähige Baumarten erwiesen. Ergänzend will der Förster Zedern, Thuja und Baumhaseln einbringen.

Für diesen notwendigen Waldumbau wünscht er sich die Unterstützung möglichst vieler Menschen, die zusammen mit Förstern junge Bäume pflanzen. Für die Stadtförster sind diese eine Investition in die Zukunft: „Das Ökosystem Wald liefert uns Trinkwasser, sorgt für Bodenschutz, kühlt die umgebende Landschaft, bietet vielfältigen Lebensraum und wertvolle Erholungsfunktion für Menschen aus nah und fern.“

 

Anet Hoppe von der tmu setzt ebenfalls auf viele hilfreiche Hände:„Mit Aktionen wie dieser sorgen wir dafür, dass die Uckermark und ihre Wälder auch zukünftig für Freizeit und Urlaub attraktiv bleiben.“

Hierdeis brennt darauf, diese „Gemeinschaftsaufgabe“ jetzt anzupacken und den Wald mit vielen Freiwilligen in eine sichere Zukunft zu führen. „Wir müssen unsere Wälder gemeinsam breit aufstellen, dass sie unseren Nachfolgern und Nachfahren so zur Verfügung stehen wie wir sie heute genießen“, formuliert der Templiner Stadtförster ein klares Ziel der Initiative uckermärkischer Städte mit der Tourismus Marketing Uckermark.

Die nächste Baumpflanzaktion findet im Herbst 2024 statt.
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